Unsere Unterrichtsphilosophie

SottoVoce KlangArt – „The VoiceMaker“ – „Die Stimmschule“

Grundlehrauffassung – Unterrichtsphilosophie

Stimm- & Sprech-Trainer*innen bedürfen vielerlei Begabungen und Fähigkeiten. Dass diese nicht ausschließlich auf der Ebene der Vermittlung von Technik verteilt sein sollten, erkannte ich bald. Auf jede Stimme individuell einzugehen, nicht meine Stimme in die Kehle anderer zu pressen, egal welch Typ oder Stimmfach, war für mich immer erstes Gebot. Dieses in der Praxis auch umsetzen zu können, bedarf vieler Ideen. So wie die Anforderungen für diesen Beruf viel an Kreativität, Gespür und Einfühlungsvermögen neben der erforderlichen fachlichen Kenntnis für das Instrument der Stimme oder Musik im Allgemeinen benötigen.

Singen

Die Freude am Singen zu wecken, damit kann nicht früh genug begonnen werden. Ich durfte in meiner langjährigen Erfahrung als Gesangslehrer die Vielfalt an Zugängen erkennen. Um mit einer Stimmausbildung beginnen zu können, bedarf es aber nicht nur einer guten Substanz, sondern auch ein großes Maß an Musikalität, Selbstbewusstsein und Fähigkeit sich zu vermarkten. Alleine Stimme zu haben, reicht im heutigen harten Business nicht mehr aus. Dies gilt für angehende Berufssänger:innen. Für Frischlinge und Sängeramateure ist es meiner Meinung nach genauso wichtig, die Freude am Singen und der Musik im Vordergrund zu halten. Ich schreibe bewusst nicht fokussieren, weil das Wort Fokus im Inhalt immer ein höheres Ziel anvisiert. Frischlinge und Amateure sollten meiner Meinung nach den Moment des Lernens genießen und sich am Singen generell erfreuen, egal auf welchem Level sie sich gerade befinden. Dennoch müssen wir allen, ob Amateur oder Profi immer mit Konkurrenz umgehen lernen. Sich stetig zu vergleichen macht Druck. Da machen es uns allen die sozialen Medien auch nicht leichter. Sich an Vorbildern zu orientieren ist jedoch immer wertvoll.

Meine Erfahrung als Sänger möchte ich dahingehend in der Betreuung von Schüler:innen nicht missen. Ebenso den Aspekt der Ganzheitlichkeit der Stimme. Stimme ist de facto etwas, was man hat. Dies gilt es aber, im richtigen Umgang, sprich Stimmhygiene, zu pflegen. Ebenso gilt mein Augenmerk einer gesunden Art zu singen, mit dem Instrument durch ein gutes Know How an Stimmführung richtig umgehen zu lernen. Die angesprochene Ganzheitlichkeit beinhaltet für mich nicht nur die Gesundheit des Körpers, sondern ebenso die der Seele. Um den richtigen Umgang mit dem Atem zu erlernen, bedarf es vor allem eines unbekümmerten Zugangs dazu. Daher achte ich bei meiner Arbeit am Instrument immer auch auf ein gesundes Maß an Charakterschulung und menschlicher Betreuung. Ich durfte dieses Glück bei meiner ersten prägenden Lehrerin Helga Meyer-Wagner erfahren und konnte daher einen ganz natürlichen Zugang zu meiner Stimme finden.

Die Ganzheitlichkeit Körper-Stimme, Geist-Seele, Empfindung und Wissen-Musikalität im Fokus zu haben, ist nicht immer leicht. Gemeint ist, dass es gar nicht möglich ist, immer an allem Erwähnten gleichzeitig zu arbeiten. Dennoch sind diese Charakteristika, welche die Stimme ausmachen, immer da und untrennbar miteinander verbunden. Auch wenn in einer momentanen Arbeitsphase mit Lernenden der Schwerpunkt auf einer bestimmten Sache liegen sollte, ist die/der Lehrende gefordert die Ganzheitlichkeit im Auge zu behalten. Schließlich gehen Interpretation und Technik beim Singen oft Hand in Hand.

Die Anforderungen für künftige Berufs-Sänger:innen werden immer höher. Die Stimme soll frei, authentisch und belastbar sein. Und dies natürlich auch bei Lampenfieber und hoher beruflicher Belastung. Hier setze ich in meinem Unterricht technisch, neben der bereits erwähnten Ganzheitlichkeit, vor allem beim Atem an. Ich beobachte jedoch auch immer häufiger steigenden Druck bei Amateursänger*innen, die sich untereinander vergleichen, in kostenlosen Medien schnellen Zugang haben zu perfekten Aufnahmen und durch unsere immer schnelllebige Zeit an sich. Atem bedeutet Erdung & Entschleunigung.

Sprechen

Abgesehen vom Bühnensprechen, wo auch die Vollatmung zum Einsatz kommt, sind Sprecher*innen nicht in einer Rolle. Sie treten hinter den Text und versuchen den Text wirken zu lassen. Dafür bedarf es ein enormes Maß an Technik um die Selbstverständlichkeit des Sprachflusses zu erzielen. Eine wesentliches Merkmal, ob ein*e Sprecher*in einen Text richtig entschlüsselt hat, ist für mich der Sprachfluss, weil damit der für die/denn jeweilige:n Sprecher:in natürliche Atemrhythmus entsteht. Eine Voraussetzung für Agogik und Modulation. Die Kunst am Sprechen ist scheinbar nicht viel zu tun, damit aber “viel“ entsteht. Einen Text leben zu lassen ist eine Kunst für sich. Es gibt jedoch beim Sprechen nicht nur die Bereiche der Lesung und des Beitrages. Wir reden ja im Alltag ganz selbstverständlich. Diese Selbstverständlichkeit zu sprechen, lernen wir von Geburt an. Ist man anders, als im alltäglich Leben beruflich gefordert, Vorträge zu halten (Lehrende, Manager etc.), Sitzungen zu leiten, oder etwa im privaten Leben bei einer Hochzeit eine kleine Ansprache zu halten, beobachten wir, dass dieser selbstverständliche Zugang zur Stimme und Sprache häufig nicht mehr da ist. Man zweifelt an den Worten, man wird oft kurzatmiger, der Stimmklang rutscht nach oben, der Hals fühlt sich eng an, die Stimme kratzt. Viele von uns kennen diese Phänomene von Referaten aus der Schulzeit.

Diese für einen selbst noch intensiver wahrgenommenen Übel, sind für die Performance alles andere als förderlich. Dies lässt sich jedoch durch gute Schulung so in den Griff bekommen, dass man die Momente eines Vortages, Sprechen vor Publikum oder Mikrofon sogar genießen kann. Das Vertrauen wächst aliquot mit dem Verschwinden der Angst vor Versprechern. Und falls diese passieren sollten, kann man auch damit besser umgehen – im „sich selbst Verzeihen und schnellem Wegstecken und Vergessen“. Wir sind alle Menschen, auch wenn uns Alltag und Beruf immer öfter dazu auffordert wie Maschinen funktionieren zu müssen.

Mein Zugang beim Sprachcoaching ist daher kein anderer als beim Singen. Ich setze beim Atem an.

Als aktiver Sänger bin ich im klassischen Konzert und Oper beheimatet, stetig aktiv und möchte in diesem Zusammenhang auf meine Website hinweisen, georgolser.at.

Meine Unterrichtstätigkeit als Gesangslehrer umfasste immer alle Genres. Klassische Stimmbildung unterrichte ich seit meiner Ausbildung an der Universität. Ich war im Bereich Sologesang, Lied & Oratorium am Prayner Konservatorium, im Fach Musicalgesang 17 Jahre am Vienna Konservatorium und 3 Jahre an der heutigen Friedrich Gulda School of Music als Gesangspädagoge tätig. Im Zuge meiner Unterrichtstätigkeit am Prayner- und Vienna Konservatorium betreute ich immer wieder auch Studierende der Schauspielabteilung im Pflichtfach „Gesang für Schauspieler“.

In meiner fast 25-jährigen auch freiberuflichen Unterrichtstätigkeit, unter anderem bei den Mozart Sängerknaben, als Gesangslehrer in der Musikschule Brunn am Gebirge und als Dozent an den bereits erwähnten Konservatorien & Universitäten, arbeitete ich sowohl mit Durchschnittsstimmen als auch mit großen Talenten.

Als Sprech- und Sprachtrainer erweitere ich mit meiner Ausbildung zum Berufssprecher mein Portfolio.